Beurre de Karité

Heute waren wir in Bangangté, eine schöne Stadt, die den Preis sauberste Stadt von Kamerun bekommen hat, sie hatte lange eine Bürgermeisterin, die zum Rechten sah, die Bürgermeisterin ist jetzt in Yaounde im Ministerium. Sauber ist die Stadt tatsächlich und vor allem viel weniger vom Verkehr verstopft als alle anderen Orte, die ich kennengelernt habe und es dünkte mich auch, dass die Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoller miteinander umgehen, aber vielleicht schien es mir auch nur, weil alles irgendwie übersichtlicher war und vielleicht war es auch der Zeitpunkt, kurz vor Mittag, der mir das Gefühl gab, alles sei ruhiger, freundlicher.

In Bangangté haben wir eine Kooperative mit dreiundzwanzig Frauen, die Beurre de Karité produzieren und vertreiben, besucht. Die Frauen arbeiten alle etwa drei Tage pro Woche in der Manufaktur, daneben betreiben sie noch Landwirtschaft. Die Karité-Nüsse sammeln sie zum Teil selbst, zum Teil kaufen sie sie anderen Sammlerinnen und Sammler ab. Die Nüsse werden in der Manufaktur vom Fruchtfleisch befreit (sieht ähnlich aus wie bei Baumnüssen), getrocknet, geschält, erhitzt, zerdrückt, der Teig, der entsteht wird mit Wasser vermischt und solange geknetet, bis das Fett obenauf schwimmt. Madame Thérèse, die uns empfangen hat, erzählte, dass alle dreiundzwanzig Frauen dank dieser Arbeit ihre Familie ernähren, ihre Kinder zur Schule schicken und ihre Männer unterstützen können. Wir machten einen Grosseinkauf Beurre de Karité, sie ist, laut Madame Thérèse und laut Doktor Google etwas vom besten für die Haut, lässt Falten verschwinden, hält die Haut jung, aber auch zum Essen ist sie gesund, da sie reich an Vitaminen sei und dann hilft sie auch noch bei hundert Krankheiten.

Dann las ich auf dem Plakat der Manufaktur etwas über Kakaobutter und fragte Madame Thérèse, ja, meinte sie, das machen wir auch, Kakaobutter hilft bei zwei Tausen Krankheiten, ich habe gar nicht gewusst, dass es so viele Krankheiten gibt,aber die sei sehr teuer, ein Liter zwanzig Franken, und sie habe keine hier, aber zu Hause habe sie noch einen fünf Liter Kanister, und so fuhren wir zu Madame Thérèse nach Hause. Es war himmlisch! Mitten in der Natur, ein paar kleine Bauernhöfe, Felder mit Mais, Erdnüsschen, Bananen, und, und, extrem viele Bäume und, da wir in einer christlichen Gegend waren, Schweine. Ich kaufte einen halben Liter Kakaobutter und freue mich, irgendetwas daraus zu machen, vielleicht Schoggi?

Der Weg nach Bangangté und dann noch weiter nach Bungwa zum Haus von Madame Thérèse hat sich gelohnt! Auch die Fahrt war sehr schön, immer wieder führt die Strasse über Hügel und Kreten und man hat eine sagenhafte Sicht. Der Wechsel von roter zu schwarzer Erde, von Feldern zu Brousse und Wälder und später Savanne macht aus der anderthalbstündigen Fahrt eine abwechslungsreiche Reise.

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