Spaziergang

Um halb sechs heute früh klopfte es an meine Tür. Der grosse Auszug hatte begonnen. Dänu und Symplice reisten mit dem Auto nach Douala und Adele mit dem Bus nach Yaounde. Omar und ich sind übrig geblieben. Ganz kurz fand ich es sehr schlimm.

Eigentlich wollte ich danach wieder schlafen, aber das hat irgenwie nicht geklappt. Ich fühlte mich zu verloren. Also habe ich geputzt, das war nämlich dringend nötig. Mein Plan für den heutigen Tag war, nicht ans Centre denken. Es ist mir praktisch gelungen. Zwar kamen von Dänu noch einige Anweisungen per WhatsApp, aber die habe ich mit ja, mache ich, beantwortet.

Ich bin auf den Hügel gestiegen, weit hinter Koutaba. Es war, ich kann es gar nicht beschreiben. Ich habe mich oben unter einen Mangobaum in den Schatten gesetzt, es war absolut ruhig, nur die Vögel hörte ich, ab und zu huschte eine bunte Echse vorbei, es raschelte in den Blätter und sonst einfach nur Ruhe.

Vielleicht alle zehn Minuten ist jemand vorbei gegangen, mit Kochbananen auf dem Kopf. Kein Töff, kein Auto, alle zu Fuss.

Die Sicht war wunderschön. Unterwegs hatte ich nach dem Weg gefragt, nachdem ich die Frage, warum ich da hoch wolle, mit Sport und Aussicht beantwortet hatte, zeigten die Leute grosses Verständnis für mein Vorhaben. Auf dem Rückweg nahm ich dann eine Abkürzung, Susle like, der Weg war auf einmal nirgends mehr, aber ich kam heil unten an und es war fast eine Abkürzung.

Wisst ihr was das ist?
Das!

Jetzt bin ich müde, so richtig schön müde, mit müden Füssen, müden Armen und nicht nur mit müdem Kopf.

Die Leute, die nach dem Weg gefragt habe, wunderten sich, dass ich keine Angst habe, alleine dort hoch zu gehen. Es war, als ob du im Emmental, natürlich nicht optisch, aber von den Füssen her, auf einen Hoger rauf gehst, da hast du auch keine Angst. Es gibt hier nämlich keine Raubtiere, nur Antilopen und Affen und denen wäre ich gerne begegnet, bin ich aber nicht. Dafür habe ich junge Böhs (ich glaube es sind Zebus, aber hier sagen sie Böh) angetroffen, noch ohne Hörner und die oben erwähnten Echsen und eine Quelle habe ich gefunden (auf der Abkürzung).

Ein Gedanke zu „Spaziergang“

  1. liebi susle
    nach schuel und chranker tochter geschter und lerne hütt, sitze ig ufem holz näb üsem puul und la mi vom wasserplätschere la berisle.
    hüt isch es agnähm warm und d‘sunnestrahle heize uf, im verglych zu kamerum isch es aber sicher es nasewasser!
    muntsch, lotta

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert